Technologie

Wie ist der Übergang des Zuges vom metrischen zum Normalgleis möglich?

Der Wechsel von der Meterspur zur Normalspur erfolgt dank der Kombination aus variablem Drehgestell und Umspuranlage. Die grösste Herausforderung besteht darin, sowohl die Spurweite als auch die Höhe zu ändern. Die elektrische Spannungsdifferenz bedingt einen Wechsel der Lokomotiven.

Phasen

  1. Von Montreux aus kommt der Zug am Bahnhof Zweisimmen auf der Meterspur an. Beim Befahren der Umspuranlage mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h richten sich Klappen auf und stützen den jeweiligen Wagen von unten. Vom Gewicht des Wagenkastens befreit, verbreitert sich das Drehgestell von 1'000 mm auf 1'435 mm. Gleichzeitig hebt sich der Kasten von den 350 mm eines Meterspurperrons auf die 550 mm eines Normalspurperrons.

  2. Die Änderung von Spurweite und Höhe ist jedoch nicht die einzige Hürde. Zwischen dem MOB- und dem BLS-Netz besteht nämlich eine elektrische Spannungsdifferenz: 900 Volt (Gleichstrom) auf dem Meterspurnetz und 15 kV / 16,7 Hz (Wechselstrom) auf dem Normalspurnetz. Dies erfordert einen Wechsel der Lokomotiven. Sie besitzen keine variablen Drehgestelle. So übergibt in Zweisimmen die MOB-Lok die Wagenkolonne an die BLS-Lok.

  3. Die Wagenkolonne kann dann auf der Normalspur nach Interlaken Ost weiterfahren. Das Umspuren dauert acht Minuten: einige Sekunden für das Befahren der Umspuranlage, die Restzeit für den Lokomotivwechsel und die notwendigen Kontrollen. In Zweisimmen befinden sich die Umspuranlagen an den Gleisen 6 (Fertigstellung im Herbst 2022) und 7 (bereits gebaut).

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